Cordelia Ewe
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Tempel Arunachaleshvara und Pilgerwanderung, Tiruvannamalai, Indien

Die gewaltige Tempelanlage, die mit einer Fläche von zehn Hektar zu den größten Indiens zählt, ist das spirituelle Zentrum von Tiruvannamalai. Vier riesige Tortürme (Gopurams) markieren die Himmelsrichtungen. Der mit 66 Metern Höhe größte liegt im Osten und fungiert als Haupteingang: der Raja-Gopuram. Durch ihn und andere Gopurams hindurch (insgesamt gibt es neun) geht es barfuß über Höfe, an Hallen und Schreinen vorbei Richtung Zentralschrein.
Einmal jährlich findet eine Pilgerwanderung, die heilige Bergumrundung „Giri Valam“, bei Vollmond am Fuße des heiligen Berges Arunachala statt.
Zehntausende sind unterwegs und beschreiten den heiligen Pfad – meist barfuß rund um den Berg herum, quer durch die Stadt und am Tempel vorbei, in dessen Nähe immer wieder das Mantra Om namah Shivaya (Om, Ehre sei Shiva) aus Lautsprechern ertönt. Alles ist in Bewegung und erscheint wie ein wildes Durcheinander, dem aber doch eine innere göttliche Ordnung innewohnt. Laut ist es, schrill und bunt. Saris in allen Farben huschen hin und her. Aus Lautsprechern erklingen unentwegt Ansagen und Musik. Die Leute reden und lachen, manche schweigen. Zahlreiche Straßenhändler bieten Getränke und Esswaren an, darunter frisches Obst wie Bananen, Kokosnüsse oder Ananas. Gerüche verschiedenster Couleur strömen in die Nase.
Doch das krönende Ereignis steht noch bevor: das „Mahadeepam“, die Entzündung der großen, heiligen Flamme auf der Bergspitze. Sie erinnert an das mythische Ereignis, als sich Shiva hier in einer Feuersäule offenbart haben soll.